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Fliegenrute

Der Zielfisch und die Struktur des Gewässers entscheiden, welche Fliegenrute ideal ist. Neben der Länge einer Fliegenrute, welche in foot/ft (engl. für Fuß, 1 ft = 30,48 cm), was meistens auf dem Blank kurz vor den Griff vermerkt ist, wird sie dazu noch wie Fliegenschnüre auch nach dem Wurfgewicht eingeteilt, z.B. 9ft #5 (275 cm Länge und Wurfgewicht Klasse 5). Diese Einteilung beruht auf den Vorgaben der AFFTA (American Fly Fishing Trade Association) www.affta.org. Bei einer Fliegenrute steht die Aktion, auch Parabolik genannt, im Vordergrund. Es gibt drei verschiedene Grundtypen:

  • 1 Spitzenaktion = Tip-Flex
  • 2 Parbabolische-Aktion = Mid-Flex
  • 3 Voll-Parabolische = Full-Flex
Fliegenfischerschule Fliegenruten Aktion Full-Flex Parabolisch Semi Parabolisch

Die Aktion der Fliegenrute ist, wie die Bezeichnung angibt, auf die ganze Länge, die Mitte oder eben auf den vorderen Teil der Spitze der Fliegenrute bezogen. Je mehr die Aktion zur Spitze hin bezogen ist, desto härter oder steifer fühlt sich die Rute im Wurf an und ist für einen rasanteren Wurfstil geeignet. Weiche Ruten sind dagegen träger und langsamer im Wurfverhalten. Der Vorteil von härteren Ruten liegt darin, dass diese windfängigere Fliegen sowie große Nymphen kontrollierter befördern, vor allem in Verbindung mit Fliegenschnüren, bei, denen z.B. auch noch die Spitze sinkend ist. https://orvis.de/produkte/fliegenschnur/orvis-pro-fliegenschnur/. Während in der Vergangenheit 2-teilige Fliegenruten aus Glasfaser das Non-Plus-Ultra waren, hat es sich heute zu 3, 4 oder mehrteiligen aus Kohlefaser hergestellten gewandelt. Deutliche Vorteile der Ruten aus diesem Material sind das geringere Gewicht und natürlich auch die höhere Belastungsfähigkeit beim Drill sowie das Wurfgefühl und die Aktion, welches dieses Material mit sich bringt. Eine gute Fliegenrute hat eine genaue Bezeichnung und nicht etwa eine Bereichsangabe wie #4-6 oder #6-9. Hinter solch einer Angabe verbergen sich 3 Wurfklassen und die Rute ist somit nicht klar zuzuordnen, es sei denn, man macht sich die Mühe und vermisst die Fliegenrute, um das tatsächliche Wurfgewicht herauszufinden, was für den Laien schier unmöglich ist.

Fliegenruten unterteilen sich grundsätzlich in Einhand- und Zweihandfliegenruten, wobei sich die Handhabung im Fliegenwurf der beiden deutlich unterscheidet. Die Kürzel im Handel für diese Typen sind „EH“ für Einhand und „DH“ für Double-Hand. So werden zum Fliegenwerfen bei der Einhandfliegenrute eine Hand verwendet, und bei der Zweihand eben beide. Zu diesen Basistypen kommen noch die sogenannten Switch-Ruten hinzu. Diese sind aber keine eigenständigen Ruten, sondern Zweihandruten, welche auch als Einhand-Fliegenruten verwendet werden können, daher auch die Begrifflichkeit Switch-Rute, also zwischen den beiden Varianten tauschbar. Zweihandruten sind hauptsächlich am unterschiedlichen Griff zu erkennen. Bei einer Einhand-Fliegenrute folgt hinten nach dem Rollenhalter nur noch der Abschluss. Dieser ist in der Regel ab AFFTA Klasse 8 mit einem Fighting-Butt versehen, einem kurzen Stück von ca. 3-4 cm, um die Rute abzustützen. Bei der Zweihand-Fliegenrute folgt noch eine Verlängerung von ca. 10-15 cm für die zweite Wurfhand, welche für diese Wurftechnik notwendig ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Wahl der Fliegenrute ist der Verwendungszweck im Süß- oder Salzwasser. Beim Gebrauch für das Salzwasser-Fliegenfischen sollte das Equipment unbedingt auf die höhere Beanspruchung und Korrosionsfestigkeit ausgelegt sein.

DIE FLIEGENRUTE

Rutengriffe bestehen meistens aus ausgesuchten Korkscheiben, die miteinander verklebt sind, und dann in die jeweilige Form geschliffen werden. Die Korkscheiben sollten möglichst wenige Einschlüsse enthalten; das ist nicht nur optisch schöner, sondern verspricht auch eine höhere Haltbarkeit. Je nach Griffhaltung Zeigefinger-, Daumengriff oder Verwendungszweck besitzen die Fliegenrute 4 verschiedenen Grundformen von Griffen:

  • Reverse Half Wells

  • Full Wells

  • Half Wells

  • Cigar Grip

Half-Wels Full-Wels Reversed Half-Wells Fihtig Gripp Fliegenrute Rutengriff

Von diesen Grundformen sind der Reverse Half Wells, sowie der Full Wells die Griffe, welche am meisten vorkommen. Hinzu kommen noch die Erweiterungen wie der sogenannte Fighting-Grip und der Fighting-Butt. Der Fighting-Grip verlängert den Griffbereich in Richtung Rutenspitze und bietet beim Drill mehr Halt, weil die Rute damit weiter vorne zu halten und das Zuggewicht nicht auf einen kleinen Hebel am Handgelenk reduziert ist. Mit dem Fighting-Butt kann die Fliegenrute im Drill von kampfstarken Fischen hinten am Körper abgestützt werden. Die Form des Fliegenrutengriffes bestimmt, ob Daumen- oder Zeigefingergriff die Fliegenrute führen sollten.

DER ROLLENHALTER

Wer einmal eine Fliegenrute im Gebrauch hatte, an der der Rollenhalter nicht optimal gearbeitet war und die Fliegenrolle keine richtigen Halt hatte, der weiß, wie wichtig dieser Teil der Fliegenrute ist. Ein perfekter Sitz der Fliegenrolle ohne zu wackeln, und das problemlose Befestigen und Lösen der Fliegenrolle zeichnen einen guten Griff genauso aus, wie das perfekte Zusammenspiel des Gewindes, der Mutter und der Sicherungsmutter. Bei Fliegenruten für das Fliegenfischen im Salzwasser werden die Rollenhalter meistens aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt, anstatt wie für das Süßwasserfischen Edelholz hierfür zu verwenden.

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