Die Aktion der Fliegenrute ist, wie die Bezeichnung angibt, auf die ganze Länge, die Mitte oder eben auf den vorderen Teil der Spitze der Fliegenrute bezogen. Je mehr die Aktion zur Spitze hin bezogen ist, desto härter oder steifer fühlt sich die Rute im Wurf an und ist für einen rasanteren Wurfstil geeignet. Weiche Ruten sind dagegen träger und langsamer im Wurfverhalten. Der Vorteil von härteren Ruten liegt darin, dass diese windfängigere Fliegen sowie große Nymphen kontrollierter befördern, vor allem in Verbindung mit Fliegenschnüren, bei, denen z.B. auch noch die Spitze sinkend ist. https://orvis.de/produkte/fliegenschnur/orvis-pro-fliegenschnur/. Während in der Vergangenheit 2-teilige Fliegenruten aus Glasfaser das Non-Plus-Ultra waren, hat es sich heute zu 3, 4 oder mehrteiligen aus Kohlefaser hergestellten gewandelt. Deutliche Vorteile der Ruten aus diesem Material sind das geringere Gewicht und natürlich auch die höhere Belastungsfähigkeit beim Drill sowie das Wurfgefühl und die Aktion, welches dieses Material mit sich bringt. Eine gute Fliegenrute hat eine genaue Bezeichnung und nicht etwa eine Bereichsangabe wie #4-6 oder #6-9. Hinter solch einer Angabe verbergen sich 3 Wurfklassen und die Rute ist somit nicht klar zuzuordnen, es sei denn, man macht sich die Mühe und vermisst die Fliegenrute, um das tatsächliche Wurfgewicht herauszufinden, was für den Laien schier unmöglich ist.
Fliegenruten unterteilen sich grundsätzlich in Einhand- und Zweihandfliegenruten, wobei sich die Handhabung im Fliegenwurf der beiden deutlich unterscheidet. Die Kürzel im Handel für diese Typen sind „EH“ für Einhand und „DH“ für Double-Hand. So werden zum Fliegenwerfen bei der Einhandfliegenrute eine Hand verwendet, und bei der Zweihand eben beide. Zu diesen Basistypen kommen noch die sogenannten Switch-Ruten hinzu. Diese sind aber keine eigenständigen Ruten, sondern Zweihandruten, welche auch als Einhand-Fliegenruten verwendet werden können, daher auch die Begrifflichkeit Switch-Rute, also zwischen den beiden Varianten tauschbar. Zweihandruten sind hauptsächlich am unterschiedlichen Griff zu erkennen. Bei einer Einhand-Fliegenrute folgt hinten nach dem Rollenhalter nur noch der Abschluss. Dieser ist in der Regel ab AFFTA Klasse 8 mit einem Fighting-Butt versehen, einem kurzen Stück von ca. 3-4 cm, um die Rute abzustützen. Bei der Zweihand-Fliegenrute folgt noch eine Verlängerung von ca. 10-15 cm für die zweite Wurfhand, welche für diese Wurftechnik notwendig ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Wahl der Fliegenrute ist der Verwendungszweck im Süß- oder Salzwasser. Beim Gebrauch für das Salzwasser-Fliegenfischen sollte das Equipment unbedingt auf die höhere Beanspruchung und Korrosionsfestigkeit ausgelegt sein.