Fliegendose Fliegenmuster

Kein Gegenstand in unserer Fliegenweste, so habe ich manchmal den Eindruck, erhält am wenigsten Aufmerksamkeit als die Fliegendose und deren Inhalt. Ich meine nicht in der Auswahl der Dose und in der Menge an Fliegenmustern, sondern darüber was wir bewusst in unseren Fliegendosen mit uns führen. Die Grundtypen an Fliegendosen lassen sich in zwei Hälften aufteilen. Das sind die, welche randvoll mit nahezu allem gefüllt und Muster an Muster gereiht, was optisch natürlich hervorragend aussieht und sicher jeden Wettbewerb gewinnen würde. Und es gibt die, mit und ohne geordneten Chaos. In ihr gibt es selten mehr als drei von der gleichen Sorte, dafür ist die Dose aber auch nicht ganz gefüllt und lässt jederzeit Platz für weitere Kollegen zu. Gesteigert wird beides nur noch durch die eine Tatsache, dass der Besitzer mehrere von diesen Dosen mit sich trägt. Um hier etwas Ordnung zu schaffen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, welche ich hier gerne aufführen möchte. Als Erstes und wichtigstes halte ich es, im Klaren zu sein, welche Insekten sich den wirklich das ganze Jahr über an meinem Gewässer befinden. Dies geschieht natürlich nicht dadurch, dass ich einmal ans Gewässer gehe und mir versuche einen Überblick zu verschaffen. Erfolgreiche Fliegenbinder und Fliegenfischer studieren was sie Binden und Fischen, und zwar immer wieder. Es lohnt und belohnt ungemein sich beim Fliegenfischen sich die Zeit zu nehmen und wirklich zu schauen was sich das ganze Jahr im Wasser tummelt. Es öffnet die Augen, bringt einen näher zum Fisch und man Fischt mit Struktur und Plan.

Am einfachsten Ordnung in die Fliegendose zu bringen ist es, wenn ich meine Fliegenmuster also klar zuordnen kann. Wenn ich weiß, dass A. das es z. B. eine Trockenfliege ist und B. welches Insekt es imitiert. Beispielweise habe ich eine Trockenfliege welche die BWO / Blue Winged Olive im Frühjahr imitiert ist diese auch wesentlich kleiner als eine in der Jahresmitte. Jetzt empfiehlt es sich entweder eine Fliegendose für das Frühjahr zu erstellen oder die Fliegenmuster der Größe nachzuordnen. Eine weitere Möglichkeit ist auch Gruppenspezifisch zu ordnen. Wenn ich weiß, welche Insekten sich im Wasser befinden, so kann ich die gesamte Stadien, also Nymphe, Emerger und Trockenfliege zu ordnen. Das natürlich auch Jahreszeiten abhängig und der Größe nach. Ausnahmen bestätigen die Regel. Oftmals sind Fliegenmuster Erfolgreich die Struppig aussehen und so gar nicht richtig zuzuordnen sind. Auch diese lassen sich in die Gruppe derer zuordnen, die mehrere imitierte. Im Laufe der Zeit werden feststellen, dass sich dann auch die gängigsten herauskristallisieren und es reduziert den Inhalt der  Fliegendose auf eine die gängigste und effektivsten Fliegenmuster. Natürlich macht auch der Zielfisch einen Unterschied in meiner Auswahl. Äschen Fliegenmuster sind in der Regel wesentlich kleiner und sind auch in einer extra Fliegenbox besser untergebracht, weil meistens im Herbst auf Äschen gefischt wird und durch ihre Größe bei anderen Mustern das ganze Jahr untergehen oder in der Fliegendose. Andersherum ist es genauso, wenn ich im Herbst auf Äschen Fische, bringen mir die Muster von Hochsommer herzlich wenig. Es sorgt nur wieder dafür, dass es unübersichtlich ist. Auch hier kann ich wenn ich das Nahrungsspektrum kenne die Gattungen zusammenlegen und kann so klar zuordnen. Eine weitere Möglichkeit ist auch die Fliegenmuster nach Beschaffen zuzuordnen. Nymphe mit Nymphe usw.

Das hat den Vorteil, dass ich mein Gerät nicht immer umbauen muss beim Fliegenfischen, was sich aber ohnehin schon dadurch abzeichnet ob Fische Grundnahrung, Emerger oder nach Insekten auf der Oberfläche bevorzugen. Versagt alles was hübsch und ordentlich verstaut ist, hilft mir manchmal noch die LAST HOPE Fliegendose. In ihr sollten sich, natürlich geordnet, Fliegenmuster wir z.B. Attraktor, Stimulator oder Reizmuster befinden. Diese haben schon so manchen Fliegenfischertag gerettet. Grundsätzlich um erfolgreich Ordnung zu schaffen ist es wichtig zu überlegen wie Fische. Bin ich mehr am Nymphen Fischen, so macht es wenig Sinn zwischendrin noch Trockenfliegen zu platzieren. Richtig wäre die Nymphen Beispielsweise nach in Goldkopfnymphen, Tungsten-Nymphen und unbeschwerte oder leicht beschwerte Nymphen einzuordnen. Ist das gemacht, kann ich die jeweiligen Nymphen zusätzlich noch der Farbe und Gruppenzugehörigkeit einteilen. Also in Steinfliegen-Nymphen, Eintagsfliegen-Nymphen, Köcherfliegenlarven. Auch diese wieder nach Jahreszeit und Fischart. Gerade beim Streamer Fischen ist es hilfreich wenn ich meine Streamer in ordentliche Streamer-Boxen verstaue die nach Süßwasser und Salzwasser und für Fliegenfischen auf Hecht, Barsch, Rapfen, Bonefish, Tarpon usw. geordnet sind. Oftmals ist es, dass Fische steigen und erst dann das Suchen nach dem richtigen Muster beginnt.

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